Chronik des Zwingers            

                 

      Der Braunschweiger Wasserturm auf dem Giersberg an der Hochstrasse 

         Foto: V. Michel

                                                                                              

Schon von Kindesbeinen an lernte ich mit Hunden umzugehen. Meine Großeltern besaßen einen Langhaardackel, der auf den Namen "Seppel" hörte. Meine Eltern nannten eine Cocker Spaniel-Dame namens "Susi", ihr Eigen. Nach dem plötzlichen Tod meines Vaters - er war gerade 40 Jahre alt geworden - wollte auch "Susi" nicht mehr leben und sie musste eingeschläfert werden.

Wenig später hielt der erste Foxterrier den ich je gesehen hatte (ich war gerade 7 Jahre alt!), Einzug in unsere Familie. Ein Jahr später wurde der Zwinger "vom Wasserturm" ins Leben gerufen (wir wohnten damals in unmittelbarer Nähe eines berühmten Wasserturmes und da lag der Name nahe!).

Cirka 10 Jahre später erwarb meine Mutter eine weitere Foxterrier-Hündin, die "sie sich selbst zum Muttertag" schenkte. Leider war "Linda", wie sie gerufen wurde, nur auf mich fixiert, so dass meine Mutter etwas eifersüchtig wurde. Diese Hündin liebte es sehr, sich auf Ausstellungen zu präsentieren und ich machte mit ihr erste schüchterne Trimm- und Vorführversuche. Leider wurde "Linda" krank und ich musste sie relativ früh einschläfern lassen . Ich trauerte sehr um sie!

Nach einiger Zeit  waren wieder kleine Hunde geboren, die sehr vielversprechend aussahen.  Wir suchten einen Rüden ("Karino") und eine Hündin ("Kathleen") aus, die "erst mal" bleiben sollten. Beide Hunde wurden später ausgestellt und "Deutscher Champion", die Hündin darüberhinaus "Deutsche Bundessiegerin" und "Internationaler Champion". Damit war sie im Jahr 1997 der erfolgreichste Foxterrier in Deutschland!

Nur zwei Jahre später wurde eine Hündin geboren, deren Geschichte ebenso tragisch wie überraschend ist. "Wendy" hieß dieser kleine Wurm und erkrankte als Junghund so schwer,  dass wir schon alle Hoffnung aufgegeben hatten (sie bekam, trotz Impfung, Parvovirose!). Allerdings hatte sie einen so starken Lebenswillen, dass sie eineinhalb Jahre später einen Siegeszug abhielt, der seinesgleichen sucht. 1999 gewann sie von 43 zu vergebenden CAC's immerhin 21! Damit wurde sie in dem Jahr erfolgreichster Drahthaarfoxterrier.  Höhepunkt und zugleich krönender Abschluss ihrer Ausstellungskarriere, war der Gewinn des "Millenium-Bundessiegertitels" im Jahr 2000. Ein Jahr später brachte Wendy eine Hündin mit Namen "Jule" zur Welt, die die Tradition derer "vom Wasserturm" fortführen sollte. Sie wurde mit nur 17 Monaten "Österreichischer Bundessieger" und eine Woche später "Deutscher Bundessieger" in Dortmund und durfte, als rassebester Foxterrier neben über 30 verschiedenen Terrierrassen, ihre Rasse repräsentieren. Eine große Ehre!

Dieses zu übertreffen, so dachte ich, wäre kaum möglich..., doch dann kam "Maxim" (auch liebevoll "Otto" genannt!). Er war der letzte, den meine Mutter züchtete. "Otto" fiel uns von Anfang an durch sein rauhbeiniges Wesen auf. "Maxim" wurde benannt nach einem Roman von "Daphne du Maurier - Rebecca", der in den 50iger Jahren mit Maurice Chevalier verfilmt wurde und nicht, wie viele denken, nach Maxim Gorkij! Allerdings sollte meine Mutter nicht viel Freude an dem kleinen Racker haben, sie starb ganz plötzlich und für alle unfassbar im November 2002.

Zwei Tage nach ihrem Tod legte ich meine Prüfung zum Spezialzuchtrichter für Foxterrier mit Erfolg ab.

Ich übernahm den Zwinger "vom Wasserturm" und versuchte an alte Erfolge anzuknüpfen. Im Jahr 2003 gewann "Maxim" alle erforderlichen Jugendanwartschaften, wurde "Jugendchampion", "Verbandsjugendsieger", "Bundesjugendsieger" und "Winner Amsterdam"! Ein Jahr später wurde er auch noch "Deutscher und Internationaler Champion".

"Wendy's" letzter Wurf brachte noch einmal ein Prachtexemplar hervor: "Opal", der per Kaiserschnitt geboren wurde, sollte in die Fußstapfen seines Bruders treten. Auch er war auf Ausstellungen überaus erfolgreich. Er lebt heute in unserer Nähe und kommt hin und wieder zu uns zu Besuch. Es geht ihm, inzwischen 10 Jahre alt, hervorragend!

Besonders stolz bin ich, dass die Linie meiner überaus geliebten "Wendy" nicht ausstirbt!

So wurde ihre Enkelin "Rachel" im Herbst 2006 "Jahrhundertjugendsiegerin" auf ihrer ersten Schau. Im folgenden Jahr gewann "Rachel" viele Anwartschaften sowie die Titel "Verbandssieger" und "Deutscher  Bundessieger". Damit war sie der erfolgreichste Foxterrier des Jahres 2007. Ihr Halbbruder "Steve" trat die Nachfolge seiner berühmten Schwester an und konnte viele Schauen für sich entscheiden. Seit Mai 2009 ist er "Privatmann" und darf sich bei einer Familie in Essen auf seinen Lorbeeren ausruhen. Ihn wegzugeben ist mir sehr, sehr schwer gefallen.

 

Mein nächster Ausstellungsrüde hieß "Ulv" gen. "Charlie" (ein Sohn von "Rachel und Opal"), er gewann auf seiner ersten Ausstellung im Jahr 2009 den "Verbandsjugendsieger-Titel" und wurde binnen kürzester Zeit auch "Jugendchampion". Auf vielen Ausstellungen gewann er -aus der Jugendklasse heraus- das Best In Show!
Am 09.10.2009 gelang ihm sein bis dahin größter Sieg: Unter starker ausländischer Konkurrenz gewann er in  Bratislava/Slowakei den begehrten Titel   

                                                      "Weltjugendsieger"!       

Wir waren (und sind es auch noch heute) sehr, sehr stolz!!! Ein riesiger Erfolg für unsere kleine Zucht.

Er ist ein Ur-Enkel meiner alten "Wendy", die leider im März 2012 -sehr schwer erkrankt- mit fast 15 Jahren eingeschläfert werden musste und ihre letze Ruhe bei uns gefunden hat....

                                              (Charlie, der "Privatmann" Foto: Katharina Meyer)

Einen Wurf später, im März 2009, gebar "Rachel" einen Wurf 

                                                 "die glorreichen Sieben"

 

                                                     

                           (ein Teil der "Glorreichen"! Hier gerade 3 Tage alt)


Im März 2010 ereilte uns ein schwerer Schicksalsschlag: Unser "Charlie" wurde sehr schwer krank. Es ist nur dem beherzten Handeln der Praxis Gothe, Salza/Thüringen zu verdanken, dass er überlebt hat...             

Nach einer eiligen Überweisung in die Uniklinik Leipzig, wo nach eingehender Untersuchung eine sofortige Bluttransfusion eingeleitet wurde, konnte "Charlie" einige Tage später, aber noch lange nicht gesund, die Klinik verlassen. Er musste stärkste Medikamente über einen längeren Zeitraum einnehmen, aber auch das überstand er gut und kehrte zu seiner alten Form und Kondition zurück.

Besonders viel Spaß hatte er an den Ausstellungen. Wenn er mitbekam, dass das Auto für eine Ausstellung gepackt wurde, brach ein Sturm los! Wir hätten ihn ja vergessen können... ;-)

So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass er im Jahr 2010 -kurz nach seiner schweren Krankheit- an die alten Erfolge anknüpfte; "Dt. und Öst. Bundessieger" sowie "Dt. Champion" wurde. Darüber hinaus wurde er, wie schon seine Mutter 2007, "erfolgreichster Foxterrier 2010". Heute genießt er seinen "Ruhestand" bei einer lieben Freundin in der Nähe von Leipzig und ist dort "everybodie`s darling"! Selbst mit wildfremden erwachsenen Rüden versteht er sich großartig.

The show must go on!

Unser neuer Stolz heißt "Audrey v. Wasserturm" geb. 17.05.14

 

"Audrey" auf ihrer zweiten Ausstellung in Ballenstedt; bester Hund der Schau (auf ihrer ersten Schau gewann sie den sehr begehrten Dr. Pleßke Wanderpreis)

Ca. 4 Wochen später gewinnt sie in Senftenberg den Verbandsjugendsiegertitel und wird Jugendrassebeste....

         Ende Juni 2016 kann sie an ihren Erfol im Vorjahr anknüpfen und wird

                                                 Verbandssiegerin